Wann bin ich endlich da?

Ich denke in der letzten Zeit viel über dieses berühmte „Endlich Ankommen!“ nach. Was heißt das überhaupt? Ankommen? Wo denn ankommen? Und, wenn ich dann angekommen bin, woher weiß ich denn dann, dass ich da bin?

In meiner Coaching-Ausbildung gab es immer die hypothetische Frage: „Wie würde es sich anfühlen, wenn…“ . Tja, wie würde es sich anfühlen, wenn ich endlich angekommen wäre? Ich denke, dick und rund und warm und wohlig und… wahrscheinlich völlig unaufgeregt. Und würde ich, ob meines immer an mir vorbeifliegenden Alltags denn überhaupt merken, dass ich am Ziel bin?

Sesamstraße im realen Leben

Oft wird dieser Ankommens-Begriff ja benutzt, um eine ideale Partnerbeziehung zu beschreiben. Aber, wenn ich es mir genau überlege: Bin ich denn dann bei mir angekommen, weil ich bei jemandem anders gelandet bin? Das geht doch gar nicht. Ich kann doch nur bei mir ankommen. Aber wenn das jetzt wieder so ist, dann bin ich doch schon immer da? Wenn ich nicht hier bin, ja wo soll ich denn sein? Das ist ein bisschen wie in der Sesamstraße: „Ich bin hier… und du bist dort. Und jetzt bist du hier und ich dort!“ !?

Und die beste Frage ist ja die: Wenn ich angekommen bin, was passiert dann über die Zeit, dass man, obwohl man sich angekommen fühlte, auf einmal doch weiterzieht? Um wo anders anzukommen?

„Zufriedenheit“ ist mehr als ein Kartentext

Ist es vielleicht doch so, dass man gar nicht ankommen kann, sondern schon immer da ist? Oder man erst ankommt, wenn man in sich selber ankommt? Man, ich finde das echt schwer. Man kann doch auch keiner Wohnung, Frau, Mann oder einem Job aufhalsen, dafür zu sorgen, dass  man zufrieden ist mit seinem Leben. Denn das heißt, denke ich letztlich, dieses Ankommen.

Als meine Oma noch lebte, stand auf jeder ihrer Geburtstagskarten, dass sie mir Zufriedenheit wünscht. Als kleines Mädchen fand ich Zufriedenheit echt langweilig. Später dann war ich immer viel zu ehrgeizig und dachte „Ich will mehr“ und fand, dass ich mich für die Zufriedenheit einfach nicht eigne. Mittlerweile wünsche ich mir nichts sehnlicher, als bei der Frage, wie es mir geht, einfach nur einmal sagen zu können: „Ich bin zufrieden. Punkt.“ Bei mir kommt dann immer so ein „Aber“.

Ist wirklich der Weg das Ziel?

Mir fällt gerade auf, dass man, um irgendwo anzukommen, auch irgendwo hinwollen muss – man muss ein Ziel haben. Ich bin eher wie so ein Hamster im Rad. Immer weiter und weiter… fröhlich vor mich hinrennend. Voll, das gute Ausdauertraining. Für Sprints und Siege eignet sich diese Lebensweise aber nicht wirklich. Jetzt habe ich richtig was zum Nachdenken. Und jetzt komme ich zu einer wirklich schwierigen Frage: „Was will ich eigentlich?“ Aber die beantworte ich ein anderes Mal.

Wie ist das bei euch? Seid ihr da, wo ihr hin wolltet?

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