Selffulfilling Prophecy: Warum sich schlechte Gedanken erfüllen

Kennt ihr sie? Die so genannte Selffulfilling Prophecy… Gerade hat man noch etwas gedacht und schon fällt einem alles aus der Hand. Weil man natürlich nicht gedacht hat, dass man die zwei Tüten, die Tasche, den Schlüssel und den Blumenstrauß doch locker balanciert bekommt. Nein, vor dem geistigen Auge flogen die Sachen schon vor zwei Minuten auf den Boden. Warum es so viel einfacher ist (jedenfalls für mich) eher das Schlechte als das Gute zu denken.

Wann fing das eigentlich an, dass ich nicht mehr hundertprozentig davon überzeugt war, etwas auf jeden Fall zu schaffen? Ich weiß es nicht mehr. Als kleines Mädchen jedenfalls war ich mir sicher, dass ich eines Tages als Prinzessin von einem Prinzen auf einem weißen Pferd auf sein Schloss entführt würde. Keine Hausarbeit, keine Sorgen und wunderschöne Kleider rund um die Uhr – und das sogar ohne shoppen gehen zu müssen. Perfektes Leben. Ein wenig später, als ich wusste, dass das doch Quatsch war, war ich davon überzeugt, dass ich wenigstens das Zeug für eine zweite Mata Hari hatte. Spannender als nur Tänzerin zu sein (und natürlich musste ich mindestens Doppelspionin werden). Mir war natürlich nicht ganz klar, wie ich die Geheimdienste auf mich aufmerksam machen sollte oder wie man überhaupt Geheimagentin wird, aber ich war mir sicher, dass ich es mit ein bisschen Willen schon schaffen würde. Übrig blieb davon dann der Wunsch, Tänzerin zu werden, aber auch da verließ mich dann spätestens auf der Hochschule der Mut. Letztlich schrieb ich über die selbsterfüllende Prophezeihung meine erste Hausarbeit für mein Kommunikationswissenschaftsstudium.

Glauben oder Nichtglauben ist hier die Frage

Ehrlich gesagt hat die absteigende Entwicklung meines Berufswunsches eigentlich nur ein bisschen mit dem Thema zu tun. Es zeigt nur, dass die Bereitschaft auch an etwas unorthodoxe Dinge von ganzem Herzen zu glauben, mit der Zeit immer mehr abnahm. Darauf gekommen, dass der Glaube oder eben der Nichtglaube an etwas einen immensen Einfluss auf das Eintreten oder Nichtgelingen von etwas hat, bin ich, als ich letztens einen Job total doof fand. Er machte einfach keinen Spaß. Und prompt bekam ich am Nachmittag einen Anruf, dass dieser Job in Zukunft gestrichen wäre.

Wünschen klappt falsch herum besser

Komischerweise klappt das bei positiven Gedanken nicht so konsequent. Also, ich meine, wenn man etwas will oder sich wünscht. Oder nur ganz selten. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn auch nur ein ganz klitzekleiner Zweifel bei der Sache mitschwingt, ist alles für die Katz. Warum aber ist das so, dass negative Gedanken mehr Kraft zu haben scheinen, als positive? Ist unser Selbstbewusstsein so angekratzt, dass es nicht genug Energie hat?

Kontakt mit sich selbst

Apropos Selbstbewusstsein: Ich glaube, das hat eine Menge damit zu tun, aber im ursprünglichen Sinne – sich seiner selbst bewusst sein. Kaum schreibe ich dies und da begegnet mir das: „Fühlen. Gefühl ist alles. Wenn ich in Kontakt mit mir selbst bin und den richtigen Weg für mich erspüre, anstatt nachzugrübeln oder mir Sorgen zu machen, setzt meine Intuition ein und macht ihr Ding. (aus „Dein Yoga, dein Leben: Übungen, Meditationen, Rezepte“ von Tara Stiles, Iris Halbritter). Es liegt, denke ich daran, wie nah man sich im Augenblick eines Gedankens selbst ist und mit wieviel Power man ihn in die Welt schickt. Und, dass sich meistens eher unsere schlechten Gedanken erfüllen, liegt einfach daran, dass es uns so viel leichter fällt, schlecht über uns oder eine Sache zu denken, als aus vollem Herzen an uns oder etwas zu glauben. Es ist viel einfacher, Angst zu haben, als zu lieben.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie-Einwilligung mit Real Cookie Banner