Die Stoffwechselkur: Was sie mir brachte und was nicht

Eins vorweg: Ich habe mit der Stoffwechselkur einiges abgenommen, fünf Kilo um genau zu sein. Und, das ist super! Davor dachte ich, ich sei der einzige menschliche Organismus mit Abnehmsperre-Gen. Nichts hat geholfen. Nicht abends nur Eiweiß essen, den ganzen Tag nur Eiweiß essen, Metabolic Balance, mehr schlafen, mehr Sport… alles zusammen… Warum ich finde, dass die Stoffwechselkur trotzdem nichts für mich als Dauer-Gestresste ist.

Bei mir war es in erster Linie nicht das Gewicht, das abnahm, sondern die Umfänge meiner Körperteile, insbesondere der Bauch, die Beine und die Taille. Irgendwie hat sich mein noch vorhandenes Fett gleichmäßiger über meinen Körper verteilt. Aber keine Angst! Ich erspare euch diese unsäglich geschmacklosen Vorher-/Nachher-Bilder…

Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich über meine nicht mehr ganz stromlinienförmigen Körperkonturen schreibe. Aber wie schon gesagt: Viel geändert hatte sich in den letzten zwei Jahren nicht, na ja fast nichts… Es waren höchstens noch ein paar Kilos dazu gekommen. Und, so war es an der Zeit, schwerere (haha!) Geschosse aufzufahren! Da kam ein Vortrag zur Stoffwechselkur gerade recht. Die vorgestellten Erfolge waren echt beeindruckend. Mich überzeugte aber vor allem die Expertin, die uns das Diätprogramm vorstellte. Selbst schon durch einige gesundheitliche Täler geschritten, hatte ihr die Kur nicht nur beim Abnehmen geholfen, sondern auch gesundheitlich.

Es geht los mit der Stoffwechselkur: Erst einmal vollmampfen!

Das war letztlich auch das für mich ausschlaggebende Argument. Übrigens hatte auch Dr. Simeons, der Erfinder der Stoffwechselkur, sie gar nicht unbedingt nur des Abnehmens wegen entwickelt, sondern, weil sie auch eine Art Reboot für den ganzen Körper ist.

Gestärkt durch die ersten beiden Ladetage, die erste Phase des Diätprogramms, startete ich nach Ostern in die strenge Diätphase. Bevor du nämlich für 21 Tage nur noch zwischen 500 und 800 Kalorien zu dir nehmen darfst, musst du zwei Tage lang so richtig zuschlagen! Das hat mir richtig Spaß gemacht! Endlich mal für zwei Tage nicht darauf achten, was ich esse! Herrlich!

Strenge Phase: … und, wie streng die ist…

Wichtige Info: Ich werde euch jetzt hier nicht jedes Detail zur Stoffwechselkur vorstellen, sondern erzählen, wie ich sie erlebt und wie ich sie durchgeführt habe. Deshalb informiert euch bitte entweder im Netz noch einmal genau oder wendet euch an Experten, die euch dabei betreuen. 

Dann aber wurde es ernst: Besonders schlimm war, dass der erste Tag bei mir damit zusammenfiel, dass die mir zwei wichtigsten Menschen auf dieser Welt fast zeitgleich operiert wurden und ich sozusagen zwischen zwei Krankenhäusern hin und her gependelt bin. Zum Glück geht es beiden jetzt wieder gut. Aber das war schon stressig.

Drumherum: 

Denn man darf ja echt nicht viel essen. Damit man nicht vom Fleisch fällt… haha… gibt es ein paar Tricks. Um das Hungergefühl ein wenig zu bremsen und auch, um während dieser drei Wochen der strengen Phase die gute Laune zu behalten, nimmt man HCG-Globuli ein. HCG ist das Schwangerschaftshormon. Aber keine Angst, heutzutage wird nicht mehr, wie noch in den 60er Jahren das Hormon gespritzt, sondern du lutschst 3 x 5 Kügelchen am Tag, 20 Minuten vor dem Essen. Ich muss schon sagen, Hunger hatte ich die drei Wochen wirklich nicht. Außerdem nimmt man zusätzlich noch Vitalstoffe zu sich: Omega 3, MSM, Vitamine und Mineralstoffe. In allergrößter Not dürfte ich zwei Grissini pro Tag knabbern.

Was ich gegessen habe: 

In dieser zweiten Phase habe ich morgens einen griechischen 0,2-Prozent-Fett-Jogurt mit 100 g Himbeeren oder Heidelbeeren gegessen. Mittags gab es meist Salat mit 100 g Eiweiß, entweder Hühnchen, Hüttenkäse oder eben einen Protein-Shake. Abends nochmal Gemüse mit wieder 100 g Eiweiß… Zum Glück habe ich einen Freund, der die kreativsten und wunderbarsten Rezepte kreierte, damit ich nicht völlig den Spaß am Essen verlor. Es gibt aber auch zig Bücher mit tollen Rezepten. Man darf übrigens natürlich auch nicht jedes Obst, nicht jedes Gemüse und auch nur fettarme Fleisch- und Fischsorten essen. Mehr Infos dazu findet ihr überall im Netz.

ICH HABE GEKOCHT…

Wer meinen Blog verfolgt, weiß, Kochen ist nicht so mein Ding, um es gelinde auszudrücken… Für Menschen, die weder Lust noch Zeit haben, lange über Alternativen nachzudenken, haben bei der Stoffwechselkur verloren. Witzigerweise schwang ich in dieser Zeit, trotzdem auch not gedrungen, oft selbst den Kochlöffel, weil mein Freund ja tagsüber nicht da ist. Er  war völlig irritiert, dass ich wusste, wo sich Töpfe und Pfannen befanden…

Spaß ist anders…

Bis jetzt hört sich alles ganz einfach an. War es für mich aber leider nicht. Schon in den ersten Tagen wurde mir am Nachmittag oft schwindelig. Wenn es gar nicht ging, konnte ich meine Diätberaterin zum Glück immer anrufen und sie hatte wirklich gute Tipps. Überhaupt stand sie mir die ganze Zeit super zur Seite.

Ich merkte aber schon nach fünf Tagen, dass die Stoffwechselkur für mich als dauergestresste Selbstständige und auch noch Texterin, deren Kopf acht Stunden am Tag hundertprozentig top in Schuss sein muss, eventuell doch nicht so gut ist. Immer länger suchte ich nach den richtigen Worten.

Das hört sich jetzt albern an, aber es ist für mich existenziell, dass meine Kreativität und mein Geist perfekt funktionieren. Normalerweise wird die Stoffwechselkur nur körperlich hart arbeitenden Menschen nicht empfohlen. Ich finde sie auch für Menschen, die stark in ihren Job eingebunden sind oder sich in einer Stressphase befinden, ehrlich gesagt nicht optimal. Aber da ist jeder Mensch anders.

Endlich: die Stabilisierungsphase

Hinzukam, dass ich nach einer Woche eine starke Erkältung bekam. Ob das nun mit der Stoffwechselkur zusammenhängt oder nicht, kann ich nicht sagen. Aber ich lag eine Woche flach und brauchte auch ungewohnt lange, um mich vollends zu erholen – vier Wochen. Der Tiefpunkt kam dann auf einer Konferenz, auf der ich im Auftrag eines Kunden war. Ich hatte einen Schwächezusammenbruch und musste frühzeitig nach Hause gehen. So etwas ist mir noch nie passiert. Zuhause angekommen, beschloss ich, zwei Tage früher mit der Stabilisierungsphase zu beginnen.

Da ändert sich nicht so viel, aber man nimmt keine Globuli mehr zu sich und darf so viel Protein essen, wie man möchte. WOAHHH! Außerdem erweitert sich die Palette an Proteinen, die man zu sich nehmen darf. YEAHH!

Geschafft!

Seit einer Woche darf ich eigentlich wieder essen, was ich möchte, aber ich habe schnell gemerkt, dass mir Kohlenhydrate nicht mehr schmecken. Ich habe es gestern mit einer Scheibe Brot ausprobiert, aber das gibt mir nichts. Ich werde wohl bei Knäckebrot bleiben. Kaffee mit Zucker zu trinken, kann ich mir nicht mehr vorstellen. Lediglich Kartoffeln gehen. Und Eis! Ich gönne mir jetzt hin und wieder (na ja, eigentlich doch eher öfter…) einen Eiskaffee!

Ich nehme aber, obwohl ich nicht mehr ganz so streng auf meine Ernährung achte, tatsächlich nicht zu, eher sogar noch ab. Und, obwohl ich die Stoffwechselkur nicht noch einmal machen würde, bin ich schon dafür dankbar, dass ich erfahren durfte, dass sich Fettpolster doch bewegen können. Außerdem esse ich endlich genug Eiweiß! Meine Beine sind fast ein bisschen knackig und die Haut auf jeden Fall weniger wellig…

Aus der Hummel ist wieder ein flottes Bienchen geworden. Wenn auch leider ohne Wespen-Taille…

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